Das Gutachen der Ergotherapeutin - es ist so frustrierend!!

mein "kluges Kind" macht mich fertig: negative Erfahrungen und Erlebnisse
heinerprahm
Dauergast
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Re: Das Gutachen der Ergotherapeutin - es ist so frustrierend!!

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben:
heinerprahm hat geschrieben:…"Das gehört nicht UNS"… und es ist wirklich kein Problem, alles wandert in das Regal zurück, vielleicht mit Bedauern, aber ohne Druck und ohne jeden Protest. Wir haben mit diesem kooperativem "Wir Gefühl" von Anfang an "gearbeitet", also ich kann deshalb nicht sagen, ob so eine "Strategie" (eigentlich ist es ein Lebensüberzeugung) auch später noch angewandt werden kann, aber wir gehen völlig stressfrei durch die Welt ohne Zwang und ohne Drohungen, auch wenn es vielleicht mal 2 Minuten (aber auch wirklich nicht mehr) länger dauert und dadurch kennt sie auch sonst im Leben "ihre" Grenzen genau, weil wir diese auch nicht übertreten.
Heiner, wie alt ist deine Tochter? 18 Monate? Da war meine Erziehungswelt auch noch so rosa wie Deine und meine Gedanken voll mit Vorurteilen über die Erziehungskompetenz anderer. ;)

VLG
Hallo alibaba,

ich kenne diese Argumente nur zu gut und natürlich werden Dir die meisten zustimmen, weil sie es selbst nicht anderes kennen und leider geistern diese antiquierten Erziehungsmethoden auch noch in den abertausenden Erziehungsratgebern herum und selbst viele Erziehungswissenschaftler propagieren solchen Unsinn. Aber auch wenn Du denkst, dass Du auf Grund Deines Erziehungsstil von Deinen Kindern als Autorität angesehen wirst und Du Ihnen damit einen guten Dienst erweist, so ist jedoch genau das Gegenteil der Fall, denn das was im Gehirn der kleinen Menschen passiert ist etwas ganz anderes und das hat Auswirkungen auf ihr ganzes Leben und auf das aller Nachkommen, solange sich niemand die Mühe macht diesen Unsinn zu beenden:

Warum autoritäres Verhalten schadet
Zitat: "Und es kann noch etwas passieren, das der Erwachsene bestimmt nicht herbeiführen will: Je autoritärer er sich verhält, desto mehr schwindet seine Autorität. Autoritäres Verhalten schmälert die Autorität des Erwachsenen. Sein "maßgeblicher Einfluss" auf das Kind beruht dann irgendwann nur noch auf seinen Machtmitteln. So degeneriert Erziehung zu Dressur. Das Wort des Erwachsenen zählt nicht mehr, sein Wunsch interessiert nicht."
Du kannst auch mal bei Thomas Gordon lesen http://de.wikipedia.org/wiki/Familienkonferenz, denn eine Erziehung ohne Gewalt und Strafen ist (wie in vielen anderen Kulturen auch) möglich und sie fördert das Selbstbewusstsein der Kinder, während eine auf Strafen und Angst basierende Erziehung (neben vielen anderen schwerwiegenden psychologischen Auswirkungen) das Selbstbewusstsein der Kinder untergräbt, oder sogar zerstört.

Auch wenn es natürlich nicht leicht ist konsequent einen kooperativen, auf Würde und Respekt basierenden Erziehungsstil zu pflegen, vor allem dann nicht, wenn man selbst nicht nach so einem Modell erzogen wurde, so kann man doch das Wissen und die Fertigkeiten dazu auch nachträglich erlangen und braucht sich nicht damit herausreden, dass es bei mehreren Kindern einfach nicht anderes geht.

Liebe Grüße
Heiner
alibaba

Re: Das Gutachen der Ergotherapeutin - es ist so frustrierend!!

Beitrag von alibaba »

Hallo Heiner,

Du verwechselst Autoritär vergangener Zeit mit Autoritär heutiger Zeiten. Mein Opa, der Vater meines Vaters, war autoritär. Der hatte einen Gürtel und schlug seine Kinder wenn sie nur die Hosen zerissen hatten, weil es so üblich war, damals nicht vorm Fernseher oder Computer zu hocken. Grenzen wurden nicht besprochen, das musste man wissen. Es durfte auch nicht verhandelt werden und jede Tat die in den Augen meines Opa's ihm nicht genügte, wurde mit einem Klatsch auf die Kinderwange gerügt. Die Kinder wurden verbal heruntergemacht, als NichtsNutze dargestellt, ich könnte die Liste lang werden lassen. Mein lieber Heiner, das ist autoritär.

Warte mal ab, bis dein Kind (und vielleicht noch folgende) in einem Alter sind, wo Erziehung interessant wird. Und dann schreibst Du noch einmal, wie weit Du mit lächeldem Gesicht "Du du du, Nein, das stell doch bitte wieder hin, Liebes" gekommen bist. Solche Eltern kenne ich auch. Da denke ich dann immer, das ich eigentlich gar keine Probleme habe. :mrgreen:

Meine frisch 3-jährige kam in den Kiga. Da gab es am zweiten Tag 2 Aussagen. "Mensch ist die selbstbewusst und selbständig und Mensch, kann die gut sprechen". Die Rektorin über meinen Sohn "Solche Kinder wünschte ich mir mehr" So viel zur "Tötung" des Selbstbewusstseins meiner Kinder durch meine furchtbar autoritäre Erziehungsweise. Und viele Besuchskinder kommen sehr gerne zu uns und immer wieder. Denn viele kommen besser mit einer klaren Ansage zurecht als mit zig Aufforderungen etwas bleiben zu lassen und bloßer Andeutungen von Konsequenzen die nie durchgesetzt werden. Ich bin kein Freund meiner Kinder, sondern eine Mama.

Viele Grüße
heinerprahm
Dauergast
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Re: Das Gutachen der Ergotherapeutin - es ist so frustrierend!!

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben:Hallo Winnie,

auch wenn Du das nicht hören willst, aber ich schreibe hier noch einmal, was ich schon einmal geschrieben habe.

Ich weiß das es nicht immer einfach ist mit 2 Kindern, die habe ich auch. Aber eine klare Ansage, das einer im Auto sitzt, reicht bei meinen Kindern um Arztbesuche oder Einkäufe relativ konfliktlos zu überstehen. Da meine Kinder auch noch wissen, das ich das tatsächlich auch so mache was ich generell ankündige, hat bei uns in 6 Jahren genau einmal mein Großer im Auto gesessen. Mittlerweile reicht die Ankündigung dessen, bwz. einfach eine Erinnerung.
Hallo alibaba,

ich denke auch bei diesem Thema werden wir keinen Konsens finden, denn auch wenn Du das nicht hören willst, das dort oben ist die absolute Höchststrafe für ein Kind und zeugt davon, das Du all das was ich geschrieben habe einfach inhaltlich nicht verstehst und auch nicht verstehen willst, da Du von Deiner Methodik einfach fest überzeugt bist und zwar so fest, das Du andere Wege für unmöglich hältst und mir sogar die Kompentenz absprichst, dass ich z.B. einen solchen Weg gehen kann.

Ich greife daher noch einmal etwas auf dem Buch von oben auf (es ist nur eines unter vielen Büchern zu diesem Thema, aber ist durch die Fallbeispiele sehr anschaulich):

natürliche Autorität = Sachkompetenz x Beziehungskompetenz x innere Stärke

Lies doch dann man weiter zum Thema Sachkompetenz wie "Claudia von der Trotzphase ihres Sohnes kalt erwischt wurde" und dann vergleiche mal Deine innere Haltung und Deine Methodik mit der von Claudia.

Ich denke Du machst den klassischen Fehler, denn Du denkst Du kennst Deine Kinder und Du weißt was sie denken und was das Beste für sie ist, aber genau das ist nicht der Fall und genau das ist der Gipfel an Ignoranz und Respektlosigkeit, und sein Kind auszugrenzen und zu isolieren, weil es nicht "funktioniert" gehört zu dem Schlimmsten was passieren kann und ich denke Du hast hier einfach nicht die Sachkompetenz (und willst diese auch nicht erlangen) um zu verstehen, welche kurz-, mittel- und langfristigen Auswirkung so ein Verhalten für die Psyche eines Kindes und dessen Beziehungskompetenz und dessen innere Stärke hat und wie sich das auch auf das Miteinander und Deine Autorität auswirkt, denn Dir ist vor allem eines wichtig:
alibaba hat geschrieben: Die Rektorin über meinen Sohn "Solche Kinder wünschte ich mir mehr"
Liebe Grüße
Heiner
alibaba

Re: Das Gutachen der Ergotherapeutin - es ist so frustrierend!!

Beitrag von alibaba »

heinerprahm hat geschrieben: ich denke auch bei diesem Thema werden wir keinen Konsens finden, Heiner
Das glaube ich auch. Was auch nicht gehen kann, denn ich habe schon zwei Kinder in der Erziehungsphase. Da kommst Du auch noch hin. Und dann können wir uns geren darüber austauschen,w ie die Praxis sich von der Theorie unterscheidet.

Im übrigen möchte ich auf deinen Link noch kurz eingehen. Ich habe keine Kinder mehr in der Trotzphase. Deer Link ist somit unpassend. Als meine in der Trotzphase waren, waren sie 2 Jahre alt und noch sehr pflegeleicht. Ich habe auch keine 2-jährigen in ihr Zimmer gesperrt, weil sie einen Tobsuchtsanfall bekommen. Im übrigen ist das auch keine Grenzverletzung oder Regelüberschreitung, daher erübrigt sich hier eine Konsequenz. Du darfst mir ruhig etwas mehr Kompetenz zutrauen. :mrgreen:

Aber deinen Vorschlag nehme ich an. Beenden wir hiermit das Thema. :fahne:

Viele Grüße
Gast

Re: Das Gutachen der Ergotherapeutin - es ist so frustrierend!!

Beitrag von Gast »

Lieber Heiner,

Du kennst mich nicht. Doch der Disput hier kommt mir bekannt vor. [Äußerungen über andere User wurden vom Moderator entfernt.]

Du kannst noch bessere Argumente und Links finden. Es wird nichts helfen. Rege Dich nicht auf.

Das Internet ist groß. Seine Kraft auf diese Art zu verschwenden, ist unnötig. Es gibt andere Foren oder auch Elterntreffs, wo Deine Erfahrungen als HBer und Dein Weitblick gern angenommen wird.

VG
heinerprahm
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Re: Das Gutachen der Ergotherapeutin - es ist so frustrierend!!

Beitrag von heinerprahm »

Gast hat geschrieben:Lieber Heiner,

Du kennst mich nicht. Doch der Disput hier kommt mir bekannt vor. [Äußerungen über andere User wurden vom Moderator entfernt.]

Du kannst noch bessere Argumente und Links finden. Es wird nichts helfen. Rege Dich nicht auf.

Das Internet ist groß. Seine Kraft auf diese Art zu verschwenden, ist unnötig. Es gibt andere Foren oder auch Elterntreffs, wo Deine Erfahrungen als HBer und Dein Weitblick gern angenommen wird.

VG
@ Gast

Also ich rege mich nicht auf, jede/r muss den eigenen Weg finden und das geht immer nur auf der Basis der eigenen Erfahrungen, Möglichkeiten und des eigenen Wissens.

Diese Diskussion hier wurde ja ausgelöst durch ein für eine Mutter frustrierendes Gutachten, das diese nicht verstand, weil ihr auch sichtlich ein wenig das Fachwissen und die eigene Handlungskompetenz fehlt; dieses wurde dann "gekontert" mit Erziehungstipps und Vorhaltungen, die aus meiner Sicht (und der vieler Wissenschaftler und Praktiker) ebenfalls von einem Mangel an Wissen und dem Verständnis für die komplexen Zusammenhänge zeugen.

Ich denke das ist eine mehr als alltägliche Situation (ich denke das ist noch häufiger im Großmutter/Mutter oder Schwiegermutter/Mutter Verhältnis der Fall), aber mir liegt es fern anderen Leuten vorzuschreiben, wie sie ihre Kinder zu erziehen haben, aber ich kann Informationen beitragen und auch eventuell durch meine Sprachwahl vielleicht ein bisschen aufrütteln, aber das eigene Denken und Handeln ändern können die Menschen nur selbst und manchmal ist es, denke ich auch vielleicht gar nicht gut etwas zu verändern (auch wenn es insgesamt suboptimal ist), denn die Auswirkungen eines Umdenkens sind nicht immer überschaubar und müssen auch nicht immer positiv sein, denn es kann auch zur Belastung werden, wenn die Erkenntnis kommt, das man Jahrelang einen eher fragwürdigen Weg gegangen ist.

Aber ich denke für jemanden wie Winnie und andere, die noch nach ihrem persönlichen Weg in Sachen Kindererziehung (eigentlich ist es ja viel mehr, es sind Wertesysteme) suchen und eventuell gerade in Not sind, ist eine solche Diskussion hier durchaus sinnvoll (auch wenn die Diskutanten keinen Konsens finden können), denn es werden verschiedene Denk- und Modellvorstellungen und Praktiken dargestellt und das von allen Beteiligten, so finde ich, doch auf einem, für ein Forum, anständigen Niveau.

Und für mich persönlich ist es auch hilfreich einfach andere Meinungen zu hören, denn ich habe ja auch täglich mit anderen Eltern zutun, die alle unterschiedliche Lebensstile, Meinungen und Vorstellungen haben und ich finde es positiv, wenn man viele ehrliche Meinungen hört (auch wenn diese völlig gegenteilig als die eigene sind), denn das erweitert das eigene Blickfeld.

Liebe Grüße
Heiner
Winnie
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Re: Das Gutachen der Ergotherapeutin - es ist so frustrierend!!

Beitrag von Winnie »

alibaba hat geschrieben:Hallo Winnie,

auch wenn Du das nicht hören willst, aber ich schreibe hier noch einmal, was ich schon einmal geschrieben habe.

Egal wie begabt ein Kind ist, es muss sich an Regeln halten. Wenn z.b. alle essen, kann ich nicht alleine spielen, nur weil ich nicht essen will. ich muss klar nicht essen, aber am Tisch sitzen und z.B. trinken. Der Kiga hat also Recht, es gibt massive Defizite im sozialen Bereich. Ich will auch nicht immer zu Hause putzen, muss es aber trotzdem machen. An bestimmte Regeln kommt man nicht vorbei. Meine Kleine 4,1 jährige sagt im Kiga was sie will und was nicht. Dank ihrer sehr guten Sprache kann sie das auch relativ genau formulieren. Das ist die Vorrausstzung für den Besuch einer Schule. Was passiert denn, wenn sie dort dann mal nicht will, weil es ihr zu einfach ist, oder sie einen schlechten Tag hatte, was passiert, wenn 25 kinder mal einfach nicht wollen. Selbst wenn sie zu Hause immer alles mitmacht, die Welt dadraußen ist eben nicht so.

Ich glaube, Eure Tochter hat Euch ganz gut im Griff. Das Benehmen deiner Tochter mit einem hohen IQ zu entschuldigen, ist meines Erachtens nach nicht richtig. Und ich glaube ihr hättet es einfacher, wenn ihr mal mit liebevoller Autorität Grenzen setzen würdet. Ich weiß das es nicht immer einfach ist mit 2 Kindern, die habe ich auch. Aber eine klare Ansage, das einer im Auto sitzt, reicht bei meinen Kindern um Arztbesuche oder Einkäufe relativ konfliktlos zu überstehen. Da meine Kinder auch noch wissen, das ich das tatsächlich auch so mache was ich generell ankündige, hat bei uns in 6 Jahren genau einmal mein Großer im Auto gesessen. Mittlerweile reicht die Ankündigung dessen, bwz. einfach eine Erinnerung.

Nehmt es daher als Chance. Wenn Ihr denkt es ist dem hohen IQ geschuldet, dann solltet ihr Euch an eine Beratungsstelle wenden.

Ich meins echt net bös Winnie, aber meine eigene Erfahrung lehrt mich, je klüger umso klarer der Umgang.

VLG
Ich kenne ja deine Meinung, aber dadurch, dass du es wiederholst, wird es auch nicht richtiger. Es liegt nicht daran, dass Amelie nicht weiß, dass sie sich an Regeln halten muss. Es liegt daran, dass sie die Regeln in Frage stellt und so lange nicht befolgt, bis sie einen Sinn darin entdecken kann. Wenn du ihr mit dem Satz kommen würdest: Ich muss immer putzen, obwohl ich nicht möchte, würde sie dir sagen: Dann lass es doch bleiben, wenn es dir keinen Spaß macht. Und wenn du dann sagst, dann wird doch die Wohung ganz dreckig, würde sie sagen: Wenn es dich stört, machs doch sauber. Verstehst du, sie geht davon aus, dass man sich im Leben nur den Regeln unterwerfen muss, die man sich selbst gewählt hat, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen. Es reicht ihr nicht, dass sie etwas tun soll, nur weil "man" das so macht. Dann sagt sie: Ist mir egal, wenn alle das so machen, ich möchte das nicht.
Du sagst, an bestimmten Regeln kommt man nicht vorbei. Wenn man was erreichen will? Das ist doch hier die Frage! Die Welt da draußen ist bunt und vielfältig und an verschiedenen Orten und bei verschiedenen Menschen gelten unterschiedliche Regeln. Die Welt ist unübersichtlich und widersprüchlich. Wir haben uns daran gewöhnt, aber für Kinder ist das etwas Neues. Sie sind noch nicht so resigniert, dass sie das einfach so hinnehmen. Ich denke nicht, dass Amelie bereit ist, alles hinzunehmen, nur weil ich ihr sage, dass sie sonst in der Schule nicht zurechtkommen wird. Die Schule ist für sie noch kein greifbares Szenario. Sie weiß nicht, was da auf sie zu kommt und warum sie da eines Tages hingehen soll. Wenn man mal etwas tiefgründiger darüber nachdenkt, kommt man irgendwann auch dahinter, dass es genügend Leute gibt, die mittlerweile davon sprechen, dass unser Schulsystem derzeit völlig an den Bedürfnissen der Kinder vorbeigeht. Hochbegabte Kinder sind soziologisches gesehen eine Randgruppe und haben in den Zielgruppenuntersuchungen keinen Platz. Die Schule orientiert sich nicht an den Bedürfnissen der Hochbegabten. Deswegen muss es Schulen und Internate für hochbegabte Kinder geben, weil viele hochbegabte Kinder sonst im System untergehen würden. Und es ist tatsächlich so, dass in diesen Schulen andere Regeln gelten als in normalen Regelschulen oder auch auf Waldorfschulen o. ä..

Ich finde es im Übrigen Interessant, dass du denkst, ich müsste mich für das Verhalten meines Kindes entschuldigen. Und die Aussage, dass meine Tochter uns ganz gut im Griff hat, finde ich ein bisschen dreist. Aber es ist eben auch ein Vorurteil. Das sind diese Art von Kommentaren, bei denen ich manchmal denke, dass ich im falschen Film bin. Was glaubst du denn? Dass ich jetzt sage:"Ach Mensch, liebevolle Autorität, dass habe ich ja noch nie gehört! Das muss ich unbedingt mal ausprobieren...!" Ich rede seit einem Dreivierteljahr mit diversen psychologisch geschulten Menschen und ich kann es dir gerne nochmal einzeln buchstabieren: Es hat überhaupt nichts mit der Erziehung der Eltern zu tun. Es gibt keinen Anlass für uns, irgendetwas anders zu machen. Deine Beispiele zeigen ganz deutlich, dass du höchsten Expertin in eigener Sache bist. Zwei Kinder zu haben macht einen noch nicht zum Experten für Erziehungsfragen allgemein. Amelie sitzt gerne im Auto und liest, wenn wir einkaufen gehen, also wäre es für sie nicht mal im Ansatz als Sanktion geeignet.

Danke nochmal für den Tipp mit der Beratungsstelle, meine Güte, du liest wohl meine Beiträge überhaupt nicht... :lol:
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
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Re: Das Gutachen der Ergotherapeutin - es ist so frustrierend!!

Beitrag von Winnie »

meph hat geschrieben:Ich schleiche seit gestern um diesen Thread rum und weiss nicht genau, wie ich was sagen soll ohne Dir auf die Füße zu treten....

Findest Du das Verhalten Deiner Kinder beim kia wirklich alterstypisch normal? Ist es bei Euch evtl. Erziehungsansatz die Kinder machen lassen was sie wollen?
Meine Kinder dürften sich das nicht erlauben- von Anfang an nicht! Da setze ich sehr konsequente Grenzen- mit Mensche, Tieren und Dingen hat man respektvoll umzugehen! Dinge, die einem nicht gehören werden NICHT geworfen, fremde Regale sind tabu! Klar, auch meine Kinder haben versucht und versuchen es noch ihre Grenzen zu erweitern- bei Freya war die Konsequenz, dass sie in den Wagen kam wenn sie nicht hörte, Ragna kommt ins Tuch- Ende Gelände!

LG Meph
Siehe oben! Natürlich finde ich es nicht alterstypisch normal. Wenn sie ganz normal wäre, wäre ich wohl nie in diesem Forum gelandet. Nein, die Kinder dürfen zuhause nicht alles machen, was sie wollen. Mit Kindern hat man im Übrigen auch respektvoll umzugehen. Du musst dich deinerseits mal fragen, wieviel Respekt du vor deinen Kindern hast. Ende Gelände!

Warte, muss noch eben weiter durchlesen... Eine Sache wollte ich noch schreiben...
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Re: Das Gutachen der Ergotherapeutin - es ist so frustrierend!!

Beitrag von Winnie »

meph hat geschrieben:
Was den Kindergarten betrifft: ganz ehrlich, ich verstehe dein problem nicht! Deine Tochter hat ganz offensichtliche Probleme mit der Integration und der Kiga sucht nach Möglichkeiten ihr zu helfen! Sie haben Ideen (keine Diagnosen!) und du schmetterst grundlegend ALLES ab!
Es ist doch kein Drama, wenn das Kind Defizite hat- ALLE Kinder haben irgendwo ein Defizit!

Wir waren ja auch im SPZ weil Freya so auffällig wurde- und was ist? WIr haben gehandelt und heute hat sie ALLE Defizite im emotionalen Bereich aufgearbeitet! Im Motorischen holt sie auch gerade rasant auf!
Und nein, das kommt nicht von alleine, das war ein Jahr knochenharte Arbeit für uns!
Umso stolzer bin ich jetzt auf sie und ich könnte heulen vor Freude, dass sie aktuell selbstbewusst und selbstvertraut in die Welt schaut!

Wurde die Verdachtsdiagnose Autismus eigentlich je ausgeschlossen? Autismus und HB sind ja eng aneinander verknüpft. Auch bei Freya gibt es manchmal momente wo ich denke: na das könnte auch ein leichter autistischer Zug sein....

Ich weiss übrigens von einem dreijährigen autistischen Mädchen (ssehr offensichtlich), die generell stark entwicklungsverzögert ist und jeder Tag eine neue Herausforderung für die Familie bedeutet. Bis vor Kurzem war es ihr nicht möglich sich mitzuteilen.
Jetzt schreibt sie! Ich freu mich so für diese Familie, dass die Kleine einen Weg gefunden hat!


Ganz ab von allem: Es ist supersupersuperwichtig, dass Deine Tochter lernt sich in einer Gemeinschaft aufzuhalten- mit Respekt und Rücksichtsnahme ihr gegenüber- aber auch mit Respekt und Rücksichtsnahme von ihr!

Ob da ein Kindergartenwechsel was bringt? ICH denke, ich würde sie in genau dieser Einrichtung üben lassen- die Erzieherinnen scheinen sehr bemüht!

LG Meph
Oh, Vorurteile, Vorurteile. Lies meine Beiträge, du irrst dich gewaltig. Autismus wurde ausgeschlossen, zu 99 %. Und die Diagnose hat eine Psychologin gestellt, die ausschließlich nur mit Autisten arbeitet. Im Übrigen sind die Erzieherinnen nicht bemüht. Außer diesem einen Elterngepräch, in dem sie die Verdachtsdiagnose Autismus gestellt haben, kam von denen gar nichts mehr. Im Gegenteil, sie haben lediglich Druck gemacht, dass wir uns da endlich mal drum kümmern sollen, weil dieser Zustand für die Erzieherinnen auf Dauer nicht tragbar wäre. Die einzige "Lösung", die sie angeboten haben, war Amelie vom Kindergarten zu nehmen und in einen Integrationskindergarten zu geben. Weil dann für sie das Problem gelöst wäre. Der Kinderarzt hat sofort gesagt, das wäre das schlimmste, was wir Amelie antun könnten.
Dafür gehe ich mit ihr meinerseits einmal die Woche zum Reha-Sport und einmal die Woche zur Ergotherapie, also bitte unterstell mir nicht, ich würde alles abschmettern. Das ist mit einem kleinen Baby im Schlepptau auch nicht immer leicht. Andere Kinder haben Hobbys, Amelie hat Maßnahmen, die vom Kinderarzt verschrieben wurden.
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Re: Das Gutachen der Ergotherapeutin - es ist so frustrierend!!

Beitrag von Winnie »

Neckri hat geschrieben: @ Winnie: Deine Tochter versteckt sich also im Kiga und wird "regelrecht ergriffen"... Das hört sich nicht besser an, als ein Kind alleine im Auto einzusperren. Ich hege die Befürchtung, dass solch eine psychische Gewaltanwendung auch durch eine noch so gut gemeinte Therapie nicht wettgemacht werden kann. Andererseits scheint das Widersetzen (genau deswegen?) ein übliches Verhaltensmuster geworden zu sein, da sich die Therapeutin ebenfalls damit auseinandersetzen muss. Auch du selbst beobachtest (ohne sofort zu intervenieren?) ein Widersetzen gegen die Regeln. Die Frage, die wohl in den Raum gestellt worden ist, bedeutet ja, inwieweit Amelie eine Regel denn verstehen kann, um sie nachher aus eigenem Antrieb zu verfolgen. Wie führst du denn eine Regel ein?

Zwischen dem Verstehen von Regeln und deren Verfolgen liegt das Wollen... Der Befund "im sozio-emotionalen Bereich deutlich entwicklungsverzögert" ruft in mir so ein böses Déja-vu hervor, weil ich genau diese Wortwahl noch sehr deutlich im Ohr habe... Die spannende Frage ist nun, wie du A.s Abwehrhaltung gegen die auf sie einwirkenden Erziehungsversuche in eine selbstgewollte Verhaltenssteuerung überführen könntest. Mit noch mehr Druck von allen Seiten wirst du das eher nicht schaffen. Könntest du bitte mal erläutern, welche Alternativen in deiner Nähe zum aktuellen Kindergarten noch verfügbar wären?

Viele Grüße von Neckri
Also, ich komme ja sozusagen aus der Juristerei und insofern habe ich eigentlich schon recht früh mit A. über den Sinn und Unsinn von Regeln gesprochen. Es war ja z. B. auch ein Thema, als sie bei ihrer Oma war oder später, als sie dann zur Krippe ging. Oder manchmal ging es auch darum, dass der Vater andere Regeln hatte als ich. Insofern habe ich ihr beigebracht, dass es sowas wie ein Hausrecht gibt und dass derjenige, dem das Haus gehört, auch der Bestimmer ist. Es gibt nur ganz wenige Regeln, die immer und überall gelten, sozusagen das Grundgesetz. Und dazu gehöre eben diese Dinge, die sich im Wesentlichen an den 10 Geboten orientieren. Und ich habe ihr dann auch erklärt, dass es Gruppenregeln gibt. Also sowas wie Familienregeln oder Regeln, die nur für die Mäusegruppe gelten. Oder Regeln für die Kinder in einem Freundeskreis. Da dürfen die Kinder dann auch mitbestimmen und was die Mehrheit bestimmt, gilt dann für alle. Sie war wie gesagt vorher in einer Kinderkrippe und dort gab es niemals Probleme in dieser Richtung. Im Gegenteil, sie hat sich selber zum Hilfssherriff erkoren und den kleineren Kindern immer wieder die Regeln vorgebetet. Nach dem Töpfchen ist Händewaschen, jeder nimmt sein eigenes Handtuch, beim Schaukeln muss man sich abwechseln und man darf nicht die Rutsche hochlaufen. Sie war von Anfang an so, das heißt, sie hat es von zuhause und nicht erst in der Krippe lernen müssen.

Heute macht sie es mit den Kindern von meinen Freunden und mit L. genauso. So ist L. neulich mal vor dem Zähneputzen weggelaufen und A. hat sie wieder eingefangen und ins Bad zurückgetragen. Und sie hat ihr erklärt:"L., ich weiß, dass du dazu keine Lust hast, aber Zähne putzen ist wichtig, sonst machen Karius und Baktus deine Zähne kaputt und dann kriegst du Zahnschmerzen.Komm, das geht doch ganz schnell und danach spielen wir sofort weiter, okay?" Und das hatte Wirkung. Danach hat L. sichtlich genervt das Zähneputzen über sich ergehen lassen und ist danach aber sofort vom Schoß gesprungen und ins Zimmer zurückgeflitzt. A. hat mich praktisch imitiert und so ist in etwa auch mein Erziehungsstil. Ich spreche, soweit es die Zeit zulässt, immer mit den Kindern über ihr Befinden und nehme sie ernst. Ich halte nicht von solchen Sprüchen wie "Stell dich nicht so an, mach nicht so ein Theater,..." Ich denke, wir haben alle als Kinder das Zähneputzen gehasst. Meistens liefere ich auch noch eine Erklärung mit, wenn ich unkreativ bin, klaue ich mir eine aus einem Kinderbuch. Und dann arbeite ich natürlich auch mit Belohnungen, wobei ich eigentlich auf Süßígkeiten, Fernsehen oder Geschenke verzichte. Die Belohnung ist meistens situationsabhängig. Hauptsächlich machen wir irgendwas zusammen, was A. gerne macht.
Manchmal treffen wir auch Abmachungen und dann handeln wir mit ihr Sachen aus. Das klappt ganz gut, weil sie sich an ihre eigenen Regeln natürlich lieber hält.

L. ist jetzt seit 3 Wochen in einer Krippengruppe in einem anderen Kindergarten. Der hat insgesamt nur drei Gruppen und ist auch von den Räumlichkeiten viel kleiner. Eine Gruppe davon ist eine mit Integrationskindern. Es ist ein evangelischer Kindergarten und es liegen für dieses Jahr nur noch die Anmeldungen für zwei Krippenkinder vor, die im Laufe des Jahres drei Jahre alt werden. Wenn die aber das Jahr in der Krippe zuende machen, damit sie mit ihren Freunden gemeinsam zum August in den Kindergarten wechseln, dann wäre A. die nächste auf der Liste. Und es ist eben der Kindergarten, wo ihre kleine Schwester eine Tür weiter ist.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
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